Übungsabläufe im Fußballtraining schnell und präzise erklären

Vorbereitung, Gruppenbildung, Erklärung und Action

Ein Leitfaden zum perfekten Übungsablauf. Das große Fragezeichen in den Gesichtern der Spieler beseitigen. Über Zeitlupen, Handball und guter Vorbereitung zur perfekten Erklärung.

Vorbereitung, Gruppenbildung, Erklärung und Action

Inhalt:

A. Der Trainer kann das
B. Gruppen schnell einteilen
C. Kurz, knapp und auf den Punkt
D. Vormachen, aber gesund bleiben
E. Der Zeitlupe kann jeder folgen
F. Die Handballer haben es gut
G. Bei den Kleinsten bist du der Zauberer

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A. Der Trainer kann das

Zur guten Trainingsgestaltung gehört die optimale Vorbereitung. Dies bedeutet auch, dass der Trainer die Übungsabläufe beherrscht.

Auf altbewährte Trainingsinhalte zu setzen ist deshalb so einfach. Die Abläufe sind schnell erklärt und die Probleme bei der Durchführung bekannt. Deshalb scheuen sich Trainer oft davor, neue Inhalte anzubieten, weil hier eine echte Vorbereitung stattfinden muss.

Diese Vorbereitung sieht dann so aus:

Spieler A passt zu Spieler B, der den Ball an C weiterleitet. A bietet sich auf Position 3a oder 5b an. C dribbelt zwischenzeitlich die Strecke a-b entlang ..........., dazu die passende Skizze und bis der Trainer den Ablauf verstanden hat, kann es etwas dauern. Solche Skizzen zu erstellen ist schon schwierig und wenn man dabei dann einen Pass- mit einem Laufweg verwechselt, ist das Chaos perfekt. Ich komme da mit den Soccerdrills-Animationen besser klar und das wird dich nicht wundern. Oft kann ich beim ersten Anblick des Ablaufs schon erkennen, ob es um Inhalte geht die ich benötige. Ich kann sie verwerfen, weiterklicken und die nächste Übung anaschauen, oder mich intensiv damit auseinandersetzen. Je mehr Erfahrung und Gefühl ich dabei entwickel, desto schneller komme ich zum Ziel.

Irgendwann habe ich dann die drei oder vier Übungen fürs Training zusammen, aber das allein wird nicht reichen. Die nächste Überlegung ist immer: wie vermittel ich den Ablauf meinen Spielern?

Den Übungsaufbau kann man noch vom Zettel ablesen, dann gehört er zur Sicherheit - hoffentlich bis zum Trainingsende - in die Tasche. Der Trainer beherrscht den Ablauf und kennt jeden einzelnen Pass- oder Dribbelweg und hat den logischen Aufbau verstanden. Nur dann kann er die Übung schnell und zielgenau erklären.

Die Grundvoraussetzung für eine schnelle und präzise Erklärung eines Übungsablaufes ist, dass ich weiß wovon ich rede

B. Gruppen schnell einteilen

Du benötigst mehrere Gruppe? Dann beginnt mit "teilt euch in vier gleichgroße Gruppen.." das Elend. Die Spieler benötigen viel Zeit um die Fragen zu klären, wer mit wem und warum und wo ist mein Kumpel?

Stelle dein Team in einer Reihe oder im Halbkreis auf und teile die Gruppen mit deutlichem Handzeichen ein. "Bis hier Gruppe eins, bis hier Gruppe zwei...!"

Vielleicht noch besser ist die Nummernvergabe, sie mischt die Spieler besser. Wer zusammengehören will, steht auch nebeneinander und so lösen wir das Problem: Warum wir nummerieren, müssen wir nicht sagen und sparen damit schon wieder Zeit.

"Merkt euch die Nummer, die ihr bekommt!", und dann wird durchgezählt: "1,2,3 ...."

Beachte das Ende der Spielerreihe, dort werden jetzt eventuell Positionen getauscht, um die gleiche Nummer zu erhalten wie der Kumpel ;-) Als kleinen Spaß ändere die Nummernreihenfolge: 4,3,2,1 oder 3,2,1,4.

Das Ganze geht sehr schnell, wenn man nicht noch zusätzlich große Reden schwingt.

Ein geschultes Auge kann auch grob nach Farben o.ä. einteilen. "Spieler in kurzen Hosen hierher", oder "Spieler im roten Trikot zusammen..." , die fehlenden Spieler werden dann "manuell" zugeteilt.

Schon haben wir unsere Gruppen und schicken sie ohne Umweg auf die Positionen, die die Übung benötigt.

Der Trainer teilt die Gruppen unberechenbar ein, ohne Diskussionen

C. Kurz, knapp und auf den Punkt

Bei komplexeren Übungsabläufen kann man oft den Fehler beobachten, dass diese sofort bis ins letzte Detail erklärt werden. Wenn ich dann den Spielern noch den Sinn und Zweck der Übung genau erläutere, verstreicht Minute um Minute.

"Hier am Hütchen kann gepasst werden oder ihr startet ins Dribbling...", "Hier eine Finte und an der nächsten Markierung ...", die Spieler werden so viele Anweisung nicht umsetzen können.

Das Ganze kann oft abgekürzt werden, wenn man nur die wichtigsten Lauf- , Pass- oder Dribbelwege übermittelt und mit der Übung beginnt.

"Ihr dribbelt zur nächsten Markierung<s>, denkt aber daran den Ball eng am Fuß zu führen, nur so habt ihr die beste Ballkontrolle. Seid ihr an der Markierung angekommen, hebt den Kopf</s> und passt dann zum roten Hütchen."

Läuft die Übung, dann kommen die Details. "Ball eng am Fuß...." oder "Kopf heben vor dem Pass ....". Die Erweiterungen kommen im Ablauf hinzu und jetzt nehmen die Spieler das auch auf. Verändere Übungen während des Ablaufes bis zur Perfektion und unterbreche niemals bei Kleinigkeiten.

Denke bei jeder Übung darüber nach, ob du den Einstieg vereinfachen kannst

D. Vormachen, aber gesund bleiben

Die einfachste und schnellste Erklärung ist das "Vormachen", idealerweise vom Trainer. Das mag bei einigen Tricks- oder Technik-Erklärungen noch möglich sein, hört aber spätestens bei komplexen Abläufen auf.

Jetzt ist nicht jeder Trainer so talentiert, dass er die "Tricks der Stars" beherrscht. Deshalb ist er kein schlechter Trainer, verliert aber Zeit, weil er sich erst einen Spieler suchen muss, der das kann. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, sollte nicht immer nur der beste Spieler dazu auserwählt werden, aber das ist ein anderes Thema.

Nie verstanden habe ich, warum der Trainer bei der Erklärung von einfachen Pass- und Dribbelwegen im Übungsfeld herumturnt. Damit erklärt er sich die Übung richtig gut und nimmt den Spielern die Chance, den Ablauf schnell zu verstehen. "Learning by doing" gilt nicht für den Trainer.

Vormachen, nachmachen, die schnellste Lösung

E. Der Zeitlupe kann jeder folgen

Oft empfehlen wir auf Soccerdrills die "Zeitlupe" zum Übungseinstieg. Die Spieler sind dabei wie Marionetten und folgen den Anweisungen des Trainers. Ganz langsam und bei einfachen Abläufen genügt es, einmal das "Zeitlupen-Tempo" einzusetzen. Erkennst du Probleme wird das Ganze mit der nächsten Spielergruppe wiederholt. Dann steigern wir das Tempo langsam aber stetig.

Die Spieler haben übrigens ihren Spaß, wenn sie sich dabei auch in Zeitlupe bewegen sollen. Spaß lenkt nicht zwangsläufig ab, es fördert das Verstehen.

Der Zeitlupe kann jeder folgen

F. Die Handballer haben es gut

Bei kurzen Abständen und der Erklärung des Ballweges ist es oft sinnvoll, den Ablauf mit Zuwürfen von einer auf die nächste Position zu erklären. Der Ball kann auch gerollt werden, wenn die Distanz etwas größer ist.

Dies hat einen Vorteil, denn beim Fangen entsteht eine automatische Pause, bevor der Ball weitergeleitet wird. Auch ein "Stopp" ist hier schneller umgesetzt, denn das Fangen ist für viele Spieler einfacher, als den Ball mit dem Fuß zu stoppen.

Werfen, Fangen, Rollen - zusätzliche Zeit für Erklärungen

G. Bei den Kleinsten bist du der Zauberer

Die Kleinsten Fußballstars wollen wir nicht vergessen.

Überall hört und liest man was über "kindgerechte" Erklärungen von Übungsabläufen. Dies ist oft ein Alibi um Abläufe zu vermitteln, die im Fußballtraining der Kleinsten nichts zu suchen haben. Komplizierte Übungen haben dort nichts verloren, es geht um Spaß, Spannung und Freude und nicht um komplexe, fußballspezifische Inhalte.

Die Anweisung ".. und dann stoppt ihr den Ball mit der Sohle" reicht nicht aus, um die Fantasie der Kinder anzuregen. Es ist die "Mausefalle" (Fuß, Sohle), die die "Maus" (Ball) fängt. Die Erläuterungen in Klammern sind für uns Erwachsene, die Kinder benötigen das nicht, die verstehen "Mausefalle" beim Vormachen schneller als "Ball mit der Sohle stoppen".

Unsere Übungen auf Bambini-Fussballtraining.de unterstützen diese Fantasie.

Wer Trainer von Mini-Kickern ist, muss sich in die Fantasiewelt der Kleinen begeben

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