Teamgeist macht abhängig
Jedem Spieler muss bewusst sein, dass Teamgeist abhängig macht. Ich benötige meine Mitspieler, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Gerade leistungsstarke Fußballer vergessen dies manchmal und müssen entsprechend daran erinnert werden. Diese Abhängigkeit von seinem Team sollte jedem Fußballer bewusst sein.
In einem Laufduell haben zwei Fußballer auch ein gemeinsames Ziel. Sie sind aber keine soziale Gruppe und deshalb nicht voneinander abhängig.
Teamgeist funktioniert nur mit Regeln
Ein Team benötigt Regeln. Dazu gehören die, über die man gesprochen hat, aber auch die, über die nicht gesprochen wurde.
Viele Regeln wird der Trainer mit seinem Team besprechen und notfalls werden diese Regeln in einem Strafenkatalog festgehalten. Beispielhaft sei hier die Pünktlichkeit genannt.
Es gibt auch unausgesprochene Regeln bzw. Rituale, die direkten Einfluss auf den Teamgeist haben können, allerdings positive und negative. So können sich im Team Rituale entwickeln, vor dem Training oder vielleicht vor und nach dem Spiel. Zum Beispiel wird ein Kreis gebildet, um sich nochmals zu motivieren. Negative Regeln können der übermäßige Alkoholkonsum nach Spielen und/oder Training sein. Solche negativen Regeln und Rituale entwickeln sich schleichend und du solltest als Trainer diese immer im Auge behalten und notfalls korrigieren.
Jedes Teammitglied ist wichtig
Jeder in der Fußballmannschaft ist wichtig, egal welche Leistungsstärke er erreicht, denn jeder Spieler ist in der Lage etwas zum Wohl des Ganzes beizutragen.
Grundsätzlich hat jeder das Recht auf Zugehörigkeit zum Team, auch Neulinge. Allerdings haben für den Trainer die Spieler Vorrang, die schon länger dabei sind, sie haben einen Vertrauensvorschuss. So erfolgt eine Hierarchie im Team, die wichtig und so gewollt ist.
Aus dem Profibereich ist bekannt, dass Neulinge die Taschen und Bälle tragen und irgendwo muss es auch im Amateurbereich eine Abstufung geben. Nicht wie bei den Profis, aber beispielhaft wird schon bei der Kapitänswahl ein Neuling wenige Chancen haben.
Seine Zugehörigkeit ins Team verdient man sich mit Geben und Nehmen. In die Fußballmannschaft bringt jeder Spieler seine Zeit und seine Leistung ein und erhält nur dann als Gegenleistung eine funktionierende Gemeinschaft. Jeder gibt etwas und am Ende haben alle mehr, so funktioniert ein Team.
Egoismus gehört trotzdem zum Teamgeist
Team und Gemeinschaft, Geben und Nehmen, trotzdem gehört der Egoismus zum Fußball dazu.
Der Teamgeist definiert sich durch die Überlegung „Was ist für mein Team am besten?“ und dies können auch egoistische Handlungen sein. Ich gebe den Ball eben nicht ab, ich will das Tor machen. Denkt man darüber nach, kommt man schnell zum Ergebnis, wie fließend die Grenze zwischen purem Egoismus und Teamgeist sein kann. Dies hängt dann immer von der persönlichen Einschätzung des Spielers durch den Trainer ab.
Fußballtrainer-Leid – Kein Team, kein Erfolg
Ich hoffe du kommst nie in diese Situationen, obwohl viele Trainer dies bereits erfahren mussten. Die Mannschaft zerfällt, es bilden sich Grüppchen oder/und Außenseiter. Schlimmstenfalls kommt es zum Mobbing, hinterm Rücken wird getuschelt oder die Spieler behindern sich sogar beim Fußballspielen. Hier reicht es schon aus, wenn ein Spieler nicht mehr zu einem anderen Spieler passt.
Dann geht das „Ganze“ verloren und dir stehen als Trainer nur noch „Teile“, Individuen zur Verfügung. Gegen viele Gegner, auch wenn die Summe der Einzelspieler stärker ist, wird es nicht mehr zum Sieg reichen.
Im Fußball wird viel gemessen: Anteil Ballbesitz, angekommene Pässe, gewonnene Zweikämpfe oder die Laufleistung, nur der Teamgeist kann nicht gemessen werden.
Die Spieler sollten sich immer wieder Fragen: „Was ist das Beste für mein Team?“ … und dann sollten sie es tun.