Futsal-Training – Rotationen und Positionswechsel trainieren

Nicht nur Theorie, auch Futsal-Training zur Rotation. Inkl. PDFs mit Übungen, Trainingsablauf und Trainertipps. Hole dir die Praxistipps fürs Training.

Was sind Rotationen im Futsal, wie werden die Trainingsübungen in der Praxis angeboten und wie funktioniert eine gute Abwehr gegen Rotationen?

Es gibt übrigens niemanden der behauptet, Rotationen wären für den Hallenfußball ungeeignet. Beim Futsal sind sie jedoch, durch den sprungreduzierten Ball, leichter anzuwenden.

Das Futsal-Feld ist, verglichen mit dem Fußballfeld, sehr klein. Es ist nicht einfach für das Spiel Räume zu finden und zu öffnen.

Futsal ist ein Tempospiel und es soll deshalb viel gewechselt werden, um Müdigkeit zu vermeiden. Selbst auf internationalem Niveau gibt es Teams, die alle vier Feldspieler auf einmal austauschen. Um erfolgreich Futsal zu spielen, werden eingespielte Teams benötigt, die mindestens eine taktische Ausrichtung haben, diese kann sehr offensiv, aber auch auf Konter ausgerichtet sein.

Weitere Infos zu den verschiedenen Futsal-Spielsystemen findest du im Soccerdrills-Artikel „Futsal Taktik – Spielsysteme“.

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Was sind Rotationen im Futsal?

Bei Rotationen handelt es sich um vorgegebene Bewegungsmuster, die Spielzügen ähneln und trotzdem oft mit viel Kreativität beendet werden. Rotationen sorgen zunächst dafür, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, unter ständigem Passspiel und Positionswechseln.

Dadurch schaffen wir auf dem Feld freie Räume und Anspielmöglichkeiten, auch in tornähe. Der Gegner wird verwirrt, müde und wir lassen ihn laufen. Durch Veränderungen im Spielrhythmus, wird die gegnerische Defensive zusätzlich vor große Probleme gestellt.

Es ist natürlich sinnvoll, im Futsal mehrere Rotationen zu trainieren, was für Fußballmannschaften mit eingeschränktem Training allerdings ein zeitliches Problem ist. Trotzdem sollte auf die Einführung einer Rotation-Spielform nicht verzichtet werden. Dies ist nicht nur im Spiel erfolgreich, es sorgt auch für ein Gruppenerlebnis, wenn es denn funktioniert.

Welche Bedeutung haben Rotationen im Futsal?

Beim Futsal gehören Rotationen dazu, nur mit variantenreichem Spiel ist man erfolgreich. Bei Fußballmannschaften, die begrenzte Zeit in der Halle Futsalspielen, sieht man eine Rotation seltener. Das liegt nicht immer an der mangelnden Trainingszeit, oft sind Rotationen einfach nicht bekannt und werden entsprechend nicht trainiert.

Rotationen finden nicht nur in der gegnerischen Spielhälfte statt, sie sind durchaus eine Möglichkeit die Mittellinie sicher zu überqueren.

Wie werden Rotations-Trainingsübungen in der Praxis angeboten?

Praxistipps als PDF

Du hast dich entschieden und möchtest mit dem Rotationstraining starten? Es gibt einige Besonderheiten, die bei der Vermittlung beachtet werden sollten.

  • Eine Rotation wird eingeschliffen und die Spieler werden schnell unkonzentriert. Fordere deine Spieler immer wieder auf, volle Leistung auch im Training abzuliefern.
  • Eine Rotation wird von vier Feldspielern durchgeführt. Im Training helfen dir dabei zwei Vierer-Teams. Sind dann immer noch Spieler übrig, sollten diese mit technischen Aufgaben beschäftigt werden oder ein kleines Spiel ausführen.
  • Eine Rotation kann mit Gegenspielern trainiert werden, die sich zunächst passiv verhalten. Dies wird schnell langweilig, du solltest häufiger Rotations-Spieler gegen Abwehrspieler austauschen. Werden die Verteidiger aktiv, wirst du schnell das nächste Problem erkennen. Sie kennen die Bewegungsmuster die trainiert werden und verhalten sich dann nicht so, wie ein normaler Verteidiger dies tun würde. Der Vorteil dabei ist, dass die Angreifer noch kreativer Spielsituationen lösen können.

Gestaltung Trainingsablauf

Gestaltungstipps als PDF

  • Ein Kommando wird vereinbart, zum Beispiel „Rotation“. Dieses Kommando gibt ein Spieler im Rückraum. Es kann auch weggelassen werden, dazu gehört aber einiges an Erfahrung.
  • Die Rotation wird ohne Gegenspieler eingeübt, bis jeder Spieler auf jeder Position die Anforderungen kennt. Es können Hütchen, Stangen oder Dummies als Abwehrspieler aufgestellt werden.
  • Sitzt das Bewegungsmuster, steigern wir den Ablauf. Es folgen Richtungswechsel und unterschiedliches Tempo. Langsam, schnell wieder langsam, alles ist möglich, der Spielrhythmus ändert sich ständig. Vom Bewegungsmuster wird hier noch nicht abgewichen, im nächsten Schritt geht es weiter.
  • Jetzt geht es los, dazu postieren wir einen Torwart ins Tor. Funktionieren die Bewegungsmuster, kann überraschend ein Pass in eine Gefahrenzone zum startenden Mitspieler erfolgen, die Rotation startet aber immer im gelernten Bewegungsmuster. Ab sofort ist auch ein Dribbling oder Distanzschuss möglich. Der Kreativität von Passfolgen sind hier keine Grenzen gesetzt, am Ende muss bei einem 4 gegen 0 ein Torerfolg stehen.
  • Im nächsten Schritt kommen Abwehrspieler hinzu, die sich zunächst passiv, dann aktiv verhalten. Es wird deutlich schwerer.
  • Wie schon beschrieben, die Spieler sollen mit Kreativität Pass- und Laufwege finden, ohne dabei das Bewegungsmuster zu vernachlässigen. Hierzu gehören auch Gespräche und Diskussionen untereinander, du solltest diese Diskussionen fördern.
  • Im abschließenden Trainingsspiel sollen die Spieler die Rotation häufig starten. Wird ein Tor mit vorheriger Rotation erzielt, zählt dieses dreifach.

Welche Abweichungen vom Bewegungsmuster sind in der Rotation möglich?

Eine Rotation enthält immer ein Bewegungsmuster als Standard. Hiervon kann und soll abgewichen werden, wenn es die Situation hergibt. Ist ein Spieler in tornähe anspielbar, muss dies auch geschehen. Ist ein Dribbelweg offen, können die Spieler jederzeit ins Dribbling gehen und den Torabschluss suchen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Die Spieler sollten über eine hohe Ballsicherheit und ein gutes Passspiel verfügen, der sprungreduzierte Ball erleichtert dies. In einem richtig guten Team werden sich Lösungen ergeben, die sich die Spieler selbst erarbeiten und untereinander abstimmen.

Wie funktioniert eine gute Abwehr gegen Rotationen?

Für Anfänger ist die Bildung einer gut organisierten Abwehr gegen rotationsspielende Gegner nicht einfach. Es ist zu empfehlen mit Manndeckung zu spielen. Das Problem sind die sehr großen Laufwege und die dazugehörige Orientierungsfähigkeit. Schnell geht das verloren und die Abwehr gleicht einem „Hühnerhaufen“.

Klüger ist es, im Raum zu verteidigen, dazu benötigt es aber viel Übung. Wer wann und für welchen Raum zuständig ist, kann nur mit viel Spielpraxis optimal gelingen.

Eine dritte Möglichkeit ist eine Mischung aus Mann- und Raumdeckung. Hier werden die Gegenspieler in den Räumen an einen Mitspieler übergeben, der die Manndeckung fortführt. Noch stärker als in den anderen Abwehrmöglichkeiten, ist hier viel Kommunikation auf dem Feld zwischen den Spielern erforderlich.

Was immer hilft, insbesondere gegen weniger geübte Rotations-Teams, den ballführenden Spieler ständig aggressiv zu attackieren und Passwege geschickt zuzustellen, um Ballverluste zu provisieren.

Futsal-Training – Rotationen im 2-2 und 3-1

Vertikale Rotation im Futsal - 2-2 Spielsystem

Training – Rotation im 2-2 als PDF

Beachte bitte die Hinweise weiter oben, wie das Rotationstraining umgesetzt wird und die Hinweise zur Gestaltung des Trainingsablaufs. Dort findest du auch die dazugehörigen PDFs zu den beiden Themen. Diese gelten sowohl hier im 2-2-Spielsystem, als auch beim 3-1.

Organisation:

  • Unsere Spieler werden in einer 2-2-Formation aufgestellt.
  • Die Rolle der passiven Verteidiger übernehmen in der Grafik Dummies, du kannst auch Hütchen oder Stangen aufstellen.
  • Jetzt noch einen Ball dazu und schon geht’s los.

Ablauf Standard-Bewegungsmuster:

  • 1- Der Startspieler A passt zu Spieler B und ruft das Kommando „Rotation“.
  • 2- Spieler B kontrolliert den Ball.
  • 3- Spieler C übernimmt die Position von Spieler A.
  • 4- Spieler A läuft diagonal in den freien Raum und kippt dann ab und übernimmt die Position von Spieler C.
  • 5- Der Ablauf beginnt auf der anderen Seite. Spieler B passt auf Spieler C, der den Ball kontrolliert.
  • 6- Spieler D übernimmt die Position von Spieler B.
  • 7- Spieler B läuft diagonal in den freien Raum, kippt dann ab und übernimmt die Position von Spieler D.
  • So geht es immer weiter.

Varianten:

  • Beachte die Hinweise zum „Trainingsablauf“.
  • Eine Variante findest du unten beispielhaft als Grafik.

Trainertipps:

  • Wenn du dich mit der Rotation vertraut gemacht hast, wirst du schnell weitere Lauf-, Pass- und Dribbelwege finden, die Torgefahr auslösen. Gebe nicht zu viele Tipps, deine Spieler sollen selbst Lösungen finden.
  • Habe Geduld mit deinem Team.
  • Beachte die Praxishinweise fürs Training.

Variante – Rotation im 2-2 mit Pass in die Tiefe

Ablauf Variante:

  • 1- Der Startspieler A passt zu Spieler B und ruft das Kommando „Rotation“.
  • 2- Spieler B kontrolliert den Ball und leitet auf Spieler D weiter, dieser kontrolliert den Ball.
  • 3- Spieler A übernimmt die Position von Spieler B.
  • 4- Spieler C übernimmt die Position von Spieler A.
  • 5- Spieler B läuft durch den Raum und übernimmt die Position von Spieler C.
  • 6- Spieler D passt auf Spieler A, der zwischenzeitlich die linke Position im Aufbau übernommen hat.
  • Spieler A passt anschließend horizontal auf Spieler C.
  • Jetzt wird auf der rechten Seite in die Tiefe gepasst und der Ablauf beginnt seitenverkehrt …
  • … oder aber auch nicht. C passt zurück zu A und der Ablauf startet wieder auf der linken Seite, oder aber …?

Horizontale Rotation im Futsal – 3-1 Spielsystem

Training – Rotation im 3-1 als PDF

Beachte bitte die Hinweise weiter oben, wie das Rotationstraining umgesetzt wird und die Hinweise zur Gestaltung des Trainingsablaufs. Dort findest du auch die dazugehörigen PDFs zu den beiden Themen. Diese gelten sowohl hier im 2-2-Spielsystem, als auch beim 3-1.

Organisation:

  • Unsere Spieler werden in einer 3-1-Formation aufgestellt.
  • Die Rolle der passiven Verteidiger übernehmen in der Grafik Dummies, du kannst auch Hütchen oder Stangen aufstellen.
  • Im Ablauf erkennst du, der Pivot wird im Standard-Bewegungsmuster nicht benötigt. Allerdings ist er später im Kreativspiel unverzichtlich.
  • Jetzt noch einen Ball dazu und schon geht’s los.

Ablauf Standard-Bewegungsmuster:

  • 1- Der Startspieler A passt zu Spieler B und ruft das Kommando „Rotation“.
  • 2- Spieler B kontrolliert den Ball.
  • 3- Spieler A läuft vertikal tief in die Angriffszone und kommt wieder heraus.
  • 4- Spieler B passt zu A und läuft horizontal im Richtung linke Spielfeldhälfte. Nach kurzem Laufweg erhält er den Ball zurück. A passt oder lässt den Ball zu B klatschen. Anschließend übernimmt A die Ausgangsposition von Spieler B.
  • 5- Spieler B passt nach kurzer Ballkontrolle oder direkt zu Spieler C.
  • 6- Spieler B läuft vertikal tief in die Angriffszone und kommt wieder heraus.
  • 7- Spieler C passt zu B und läuft horizontal im Richtung rechte Spielfeldhälfte. Nach kurzem Laufweg erhält er den Ball zurück. B passt oder lässt den Ball zu C klatschen. Anschließend übernimmt B die Ausgangsposition von Spieler C.
  • So geht es immer weiter.

Varianten:

    Beachte die Hinweise zum „Trainingsablauf“.Eine Variante findest du unten beispielhaft als Grafik.

Trainertipps:

  • Wenn du dich mit der Rotation vertraut gemacht hast, wirst du schnell Lauf-, Pass- und Dribbelwege finden, die Torgefahr auslösen. Binde dann den Pivot ins Spiel ein. Gebe nicht zu viele Tipps, deine Spieler sollen selbst Lösungen finden.
  • Habe Geduld mit deinem Team.
  • Beachte die Praxishinweise fürs Training.

Variante mit Pivot – Vertikale Rotation im Futsal – 3-1 Spielsystem

Wir binden hier den Pivot ins Spiel ein. Nicht auf allen Positionen wird ständig rotiert.

Ablauf Variante:

  • 1- Der Startspieler A passt zu Spieler C und ruft das Kommando „Rotation“.
  • 2- Spieler C kontrolliert den Ball.
  • 3- Spieler A läuft ballentfernt in die Tiefe, kippt ab, und übernimmt die Position von Spieler B.
  • 4- Spieler B übernimmt die Position von Spieler A.
  • 5- Spieler D läuft C entgegen, es folgt ein Doppelpass oder der Ball wird geklatscht.
  • 6- Spieler C passt auf Spieler B, der zwischenzeitlich die Position im Zentrum übernommen hat.
  • Spieler B passt anschließend horizontal auf Spieler A.
  • Jetzt beginnt der Ablauf seitenverkehrt mit Pass auf die rechte Seite …
  • … oder aber auch nicht. B passt zurück zu C und der Ablauf startet wieder auf der linken Seite, oder aber …?
Neu - Erfolgreicher Torabschluss