Offener Brief an die Eltern der Fußball-Kinder

Fußball gemeinsam mit ihrem Kind erleben

Unsere Erfahrungen haben wir hier aufgeschrieben und sollten wir damit weitere Fragen aufwerfen, bitte zögern Sie nicht und sprechen die Trainer oder Jugendleiter an. Sie stehen für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.

Fußball gemeinsam mit Ihrem Kind erleben

4 Trainingsübungen – Teamsportbedarf.de

Liebe Eltern,

über viele Jahre haben wir gelernt, welchen wichtigen Einfluss die Eltern auf die fußballerische Entwicklung ihre Kinder haben können.

Unsere Erfahrungen haben wir hier aufgeschrieben und sollten wir damit weitere Fragen aufwerfen, bitte zögern Sie nicht und sprechen die Trainer oder Jugendleiter an. Für weitere Auskünfte stehen sie gerne zur Verfügung.

Sie können den Spaß Ihres Kindes am Fußballspielen nachhaltig fördern, damit es über viele Jahre mit Begeisterung sportlich aktiv ist.

1. Fußball macht Spaß

Kinder definieren ihren Spaß am Fußball nicht nur über gewonnene Spiele, diese haben sie so schnell vergessen wie Niederlagen. Sie geben immer 100% und wenn es nicht zum Sieg reicht, sind sie trotzdem unsere Stars. Siegen mit Druck und ohne Freude wird spätestens in wenigen Jahren dafür sorgen, dass Ihr Kind dem Fußball den Rücken zukehrt.

Unser Ziel ist es, Ihrem Kind das Fußballspielen mit viel Spaß zu vermitteln und dies ist unabhängig von Sieg oder Niederlage. An den Fortschritten des Kindes erkennen wir unseren Erfolg und dies sollte unser gemeinsames Ziel sein.

2. Die Spielregeln kennen

Kennen Sie die Fußballregeln und die Unterschiede zwischen dem Fußball der Kinder und Erwachsenen? Beschäftigen Sie sich mit dem Kinderfußball-Regelwerk, so zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie starkes Interesse an seinem Sport haben.

3. Die Entwicklung im Kinderfußball

Der Kinderfußball unterliegt ständigen Veränderungen, deshalb kümmern sich um die fußballerische Ausbildung ausschließlich die Trainer. Versuchen Sie nicht, Dinge die Sie vielleicht selbst als Fußballer/in vor vielen Jahren erlebt haben oder im TV sehen, vom Kind oder vom Trainer einzufordern. Die Anforderung an die fußballerische Ausbildung der Kinder hat sich in den letzten Jahren komplett verändert, vertrauen Sie bitte den Trainern.

4. Unterstützung des Teams

Selbstverständlich sollten Sie das gesamte Team unterstützen und nicht nur Ihr eigenes Kind. Fußball ist ein Teamsport und vermittelt den Kindern wichtige soziale Kompetenzen. Wir Erwachsene sind dabei die größten Vorbilder. Der Kinderfußball gehört nicht zur "Ellenbogengesellschaft", es gibt kein Recht des "Stärkeren".

Das Team und die Trainer benötigen Ihre Hilfe. Kinderfußball ist kein Profifußball und kann ohne Elternunterstützung nicht stattfinden. Zum Beispiel Fahrten zu Auswärtsspielen oder Turnieren, Organisation, Verkauf von Kaffee und Kuchen auf eigenen Veranstaltungen, die Kinder und die Trainer sind für jede Unterstützung dankbar. Der Trainer wird Sie um Ihre Mithilfe bitten oder noch besser: fragen Sie einfach, wo Sie helfen können. Der Aufwand ist sehr klein, Sie helfen aber allen Beteiligten und damit auch Ihrem Kind. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

5. Verhalten am Spielfeldrand

Genießen Sie das Spiel! Jubeln und ärgern Sie sich mit dem Team, denn Fußball bedeute auch Emotionen leben.

Nehmen Sie sich aber bitte zurück! Denn es ist falsch, die Kinder durch Anweisungen zu "steuern". Fußball ist das Spiel der Kinder, lassen wir sie einfach spielen.

Anweisungen erfolgen nur durch die Trainer und dazu gibt es Untersuchungen, leider nicht in Deutschland:

In den USA hören 72% der Kinder bis zum Alter von 13 Jahren mit dem Sport auf, weil sie "verbrannt" sind. Übertriebenes "Coaching" und der hohe Druck treiben sie dann noch intensiver an die Game-Konsolen, wo sie ohne Einfluss der Erwachsenen ihr Spiel spielen können. Warum können sie es dort und nicht auf dem Fußballplatz?

6. Sportlich fair bleiben

Fußball bedeutet Fairplay, insbesondere im Kinderfußball. Wir Erwachsenen haben deshalb als Zuschauer Fairplay zu leben, ohne wenn und aber. Beleidigungen von Kindern sind natürlich tabu und der Schiedsrichter darf niemals ein Angriffsziel sein. Wir Erwachsenen haben unsere Emotionen nicht immer unter Kontrolle und das ist völlig normal. Wenn sie merken es geht nicht mehr, gehen Sie einfach einen Kaffee trinken.

Gleiches gilt für die Kinder, Trainer und Eltern der anderen Mannschaft. Applaudieren Sie auch, wenn Kindern des gegnerische Teams etwas gelingt, denn es ist Kinderfußball, ein Spiel ... mehr nicht.

7. Fußball gemeinsam erleben

Erlauben Sie Ihrem Kind ein Kind zu sein, auch beim Fußball.

Spielen Sie mit Ihrem Kind Fußball und schauen gemeinsam Spiele im Fernsehen. Machen Sie Ihr Kind dabei immer wieder darauf aufmerksam, dass es im Fußball nicht wie bei den Profis darum geht, ständig Regeln zu umgehen. Die taktische Bedeutung von Notbremsen, schauspielerischen Einlagen und anderen Dingen, haben im Kinderfußball nichts zu suchen.

Niemand wird auf die Idee kommen, ein Kind aufzufordern bei Rot über die Straße zu gehen mit dem Hinweis: "Du darfst dich bloß nicht erwischen lassen, sonst ist es ok, denn du kommst schneller ans Ziel!"

8. Probleme gemeinsam lösen

Egal welche Probleme auftreten, sprechen Sie bitte rechtzeitig die Trainer an. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Ihr Kind viele Jahre mit Begeisterung seinen Sport ausübt und den Fußball als das erlebt was er ist: die schönste Nebensache der Welt..

©Yuri Arcurs/shutterstock.com